Wenn Unternehmen international werden: Fremdsprachen als lohnende Herausforderung
Für viele Unternehmen kommt eines Tages der Moment, in dem sie „international“ werden. Sie werden in Märkten aktiv, in denen eine andere Sprache als im Land ihres Firmensitzes gesprochen wird.

Für diese Märkte werden Produktinformationen, Pressetexte, die Webseite und vieles mehr in der Landessprache benötigt. „Kein Problem“, mögen sich Manche denken, „wozu gibt es Übersetzer?“ Klar, ein Übersetzer ist in der Regel unumgänglich, um die relevanten Texte in zuverlässiger Qualität in anderen Sprachen zu erstellen.
Fachübersetzer
Hier ergibt sich bereits die erste Frage: welchen Übersetzer soll man nehmen? Jede Branche hat spezifische Fachbegriffe, die sich in der Regel nicht in den Wörterbüchern finden. Darüber hinaus hat jedes Unternehmen eigene Begriffe, für die oftmals gemeinsam mit einer Übersetzerin die passenden Entsprechungen in anderen Sprachen erarbeitet werden müssen.
Punktuelle Übersetzung reicht nicht
Die Herausforderung einer neuen Sprache für ein Unternehmen wird oft unterschätzt und auf die leichte Schulter genommen. Ein Blick auf die Drucksorten und die Webseite kann oft trügerisch sein: „Die paar Seiten haben wir doch gleich einmal übersetzt, kein Problem!“.
Das mag schon stimmen, doch das Unternehmen, seine Produkte und Dienstleistungen entwickeln sich weiter. Es kommen neue Produktunterlagen hinzu, die Webseite wird erweitert und die Bedienungsanleitungen müssen künftig auch in der neuen Sprache verfügbar sein. Jede Änderung, und sei sie noch so klein, sollte künftig in allen Sprachen nachgeführt werden.
Meist bleibt es nicht bei einer Fremdsprache
Hinzu kommt, dass es meist nicht bei einer Fremdsprache bleibt. Englisch mag sich für Unternehmen aus deutschsprachigen Ländern oft als erste Fremdsprache anbieten. Es ist die Weltsprache schlechthin und wird in vielen Ländern der Welt verstanden. Dennoch wird es über kurz oder lang die Erwartung geben, die Unterlagen auch in anderen Sprachen verfügbar zu machen. Bei aller Sympathie für das Englische, manche Länder legen großen Wert auf die Verwendung der eigenen Landessprache.
So geht das Spiel von neuem los: Übersetzer suchen, Unterlagen durchübersetzen lassen, Änderungen nachführen…
Der Aufwand wächst
Ehe man sich’s versieht, ist aus ein „paar schnellen Übersetzungen“ ein aufwendiger, genau durchdachter Ablauf geworden. Ein Ablauf, der vorgibt, welcher neue Text und welche Änderung zu welchem Termin in welche Sprachen übersetzt werden muss. Meist ist es mit der Übersetzung nicht getan, es folgen andere Dienstleister, die die Texte verarbeiten, z.B. ein Grafiker bei der Erstellung einer Kundenzeitschrift.
Je nach Sprache kommen ggf. andere Schriften und damit typographische Herausforderungen hinzu. Es kann auch vorkommen, dass ein Text, der im Deutschen oder Englischen wunderbar in das vorbereitete Layout passt, in einer anderen Sprache zu lang wird. Hier muss es klare Vorgaben geben, wie mit solchen Texten umgegangen wird.
Klare Strategie notwendig
Die Liste zu bedenkender Faktoren ließe sich noch fortsetzen, doch eines ist klar: je mehr Sprachen und je mehr Texte es gibt, desto wichtiger ist eine klare Sprachen- und Übersetzungsstrategie.
Ein professionelles Kommunikationsmanagement benötigt eine sorgfältige Planung und Umsetzung. In der Regel werden unterschiedlichste Instrumente eingesetzt, die sich ergänzen und verstärken und so zur Erreichung der Kommunikationsziele beitragen. Dies kann schon mit einer Sprache einen großen Aufwand bedeuten. Kommen eine zweite oder gar noch mehr Sprachen hinzu, wird es zu einer großen Herausforderung. Seien sie sich aber versichert: der Aufwand lohnt sich!