Pressemitteilung: Wenn Sie etwas zu sagen haben

So manches Unternehmen hat ihn schon erlebt: den PR-Berater, der gegen eine monatliche Pauschale eine Pressemitteilung pro Woche verspricht. Klingt nach einem tollen Angebot, oder?

Pressemitteilung

Für den PR-Berater ist es auf jeden Fall toll, denn so sichert er sich ein monatliches Fixum. Ob es für den Auftraggeber Sinn macht, darf in der Regel bezweifelt werden. Doch wie oft sollte man eine Pressemitteilung denn nun aussenden?

 

Kein Patentrezept

Die Antwort auf diese Frage ist ebenso klar wie auf den ersten Blick unbefriedigend: immer dann, wenn es etwas zu sagen gibt. D.h. wenn es etwas gibt, das auch Personen außerhalb des Unternehmens interessieren könnte.

Bei dem einen Unternehmen ist dies vielleicht nur drei, vier Mal im Jahr der Fall, während andere mehrmals pro Woche ein Thema haben, das sich für eine Pressemitteilung anbietet.

 

Unternehmenszentrierte Sichtweise

Viele Unternehmen (und leider auch PR-Berater und –Agenturen) verfügen über eine sehr unternehmenszentrierte Sichtweise. Etwas, das die Mitarbeiter/-innen eines Unternehmens interessiert, muss fast zwangsläufig auch alle anderen interessieren. Ob mit „alle anderen“ die breite Öffentlichkeit oder ein bestimmtes Fachpublikum gemeint sind, spielt dabei keine Rolle.

Die entscheidende Frage ist jedoch nicht, was das Unternehmen interessiert, sondern was die potenziellen Rezipienten interessieren könnte. Das Thema sollte grundlegende journalistische Anforderungen wie z.B. Relevanz und Aktualität erfüllen.

 

Versetzen Sie sich in den Journalisten hinein

Warum dies wichtig ist? Versetzen Sie sich in die Lage von Journalisten hinein: diese erhalten täglich Hunderte Pressemitteilungen. Es ist nahezu unmöglich, jeden dieser Texte vollständig zu lesen, d.h. es muss selektiert werden. Dazu werden unterschiedlichste Kriterien angelegt, z.B. von wem die Pressemitteilung stammt.

Je bekannter ein Unternehmen ist, desto eher wird die Pressemitteilung genauer gelesen und desto größer sind die Chancen, dass diese auch redaktionell übernommen wird. Ebenso wird ein Unternehmen, das in der Vergangenheit interessante Texte ausgeschickt hat, höhere Chancen haben, mit seiner Pressemitteilung „durchzukommen“ als andere.

Umgekehrt verbauen sich Unternehmen, die häufig uninteressante Texte verschicken, die Chance, bei einem wirklich relevanten und interessanten Thema berücksichtigt zu werden. Warum sollte die 57. Pressemitteilung auf einmal lesenswert sein, wenn es die 56 bisherigen auch nicht waren?

 

Pressemitteilungen verschicken, wenn Sie etwas zu sagen haben

Wie gesagt, es gibt kein Patentrezept. Je nach Unternehmen, Branche und Medienlandschaft wird die ideale Strategie anders aussehen. Etwas gilt aber immer: prüfen Sie kritisch, ob ein in Frage kommendes Thema für Andere wirklich relevant und aktuell ist. Wenn ja, wunderbar! Wenn nein, dann lassen Sie die Pressemitteilung lieber gleich sein.