Employer Branding: Die richtigen Mitarbeiter/-innen finden

Die richtigen Mitarbeiter zu finden ist für viele Unternehmen keine einfache Sache. Aus der Vielzahl an Bewerbungen den oder die Richtige zu finden, ist oft schwierig. Dabei geht es schon lange nicht mehr nur um das Erfüllen formaler Kriterien, künftige Mitarbeiter und Unternehmen müssen auch zusammenpassen.

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Über viele Jahre hinweg haben sich Unternehmen wenig Gedanken darüber gemacht, wie sie als Arbeitgeber auf potenzielle neue Mitarbeiter wirken. Eine freie Stelle wurde ausgeschrieben, die formalen Anforderungen aufgelistet und, um das Stelleninserat abzurunden, wurden noch ein paar Sätze über das Unternehmen formuliert.

 

Arbeitsmarkt verändert sich

Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Neben wirtschaftlichen Bedingungen, die ohnehin laufend in Bewegung sind, übt vor allem das Internet einen nachhaltigen Einfluss aus. Früher wurden freie Stellen meist in den Wochenendausgaben von Tageszeitungen ausgeschrieben. Die Möglichkeiten, sich über das Stelleninserat hinaus über ein bestimmtes Unternehmen zu informieren, waren beschränkt. Der eine oder andere Medienbericht war vielleicht noch in Erinnerung, dazu hat man sich im Freundes- und Bekanntenkreis ein wenig umgehört.

Heute ist die Situation anders: freie Stellen werden in verschiedensten Medien ausgeschrieben. Neben dem klassischen Zeitungsinserat werden oft die Unternehmenshomepage, Job-Portale im Internet und zunehmend auch soziale Medien wie Facebook und Twitter eingesetzt.

 

Bewerber sind in einer stärkeren Position denn je

Neben den Möglichkeiten, eine Stellenausschreibung zu kommunizieren, verändert das Internet ganz deutlich das Kräfteverhältnis zwischen Unternehmen und Bewerbern. Wer sich für eine freie Stelle bei einem Unternehmen interessiert, kann sich im Internet rasch ein erstes Bild des potenziellen neuen Arbeitgebers machen. Neben der Unternehmenshomepage und „klassischen“ Webseiten, spielen dabei die sozialen Medien eine immer größere Rolle. Viele Arbeitgeber sind z.B. in Facebook und präsentieren sich dort in einer Form, die über die Möglichkeiten der klassischen Unternehmens-Webseite hinausgeht; und damit ein vollständigeres Bild vom Unternehmen schafft.

Dazu kommen Arbeitgeber-Bewertungsportale wie kununu, die es Nutzern einfach machen, Unternehmen nach bestimmten Kriterien zu bewerten und zu kommentieren. Die so gesammelten Informationen sind öffentlich zugänglich und tragen immer mehr zur Reputation eines Unternehmens als Arbeitgeber bei.

 

Definieren Sie Ihre Arbeitgebermarke!

All dies bringt Unternehmen in Zugzwang oder, positiv formuliert, bietet jenen Unternehmen neue Chancen, die die sich bietenden Möglichkeiten zu nützen wissen. Die Anstrengungen dazu werden in der Regel unter dem Begriff Employer Branding zusammengefasst.

Unternehmen sind es gewohnt, ihre Produkte und Dienstleistungen an Kunden und Interessenten zu kommunizieren. Dazu gibt es, mehr oder weniger durchdacht und ausformuliert, eine Reihe von Werten und Vorstellungen, nach denen das Unternehmen agiert und versucht, sich von Mitbewerbern zu differenzieren.

Dieselben Anstrengungen, die in den Aufbau und die Pflege von Unternehmens- und/oder Produktmarken fließen, sollten auch für eine Arbeitgebermarke aufgewendet werden. Überlegen Sie sich, warum es für potenzielle Mitarbeiter die richtige Entscheidung wäre, sich für Ihr Unternehmen zu entscheiden. Was macht gerade Ihr Unternehmen besonders?

Dies sind keine Fragen, die in einem raschen Brainstorming der Führungskräfte beantwortet werden können. Sie bedürfen vielmehr eines ebenso wohlüberlegten Prozesses wie die Schaffung einer Unternehmens- und Produktmarke.

 

Was das alles mit PR zu tun hat?

Diese Frage mögen sich manche Leser an diesem Punkt stellen. Die Instrumente zum Aufbau und zur Pflege einer Arbeitgebermarke sind letztlich PR- und Kommunikationsinstrumente. Sei es von der Definition der Marke als solches über ihren Aufbau bis hin zu ihrer Kommunikation über verschiedenste Medien und Kanäle.

Darüber hinaus kann die Arbeitgebermarke nicht losgelöst von bereits existierenden Unternehmens- und Produktmarken positioniert werden, sondern sollte auf diesen aufbauen und sie im besten Fall ergänzen. Dies gilt analog zu den eingesetzten Kommunikationsstrategien: diese sollten mit den übrigen Kommunikationsstrategien des Unternehmens abgeglichen und vernetzt werden. So können sich die Marken gegenseitig stärken und besser herausgearbeitet werden.